2006-10-13 Karlskrona

Möglichkeiten, Sinn und Benutzung der Command Line/DOS-Box

Diese Seite entstand aus einem Blog-Eintrag vom 2006-07-03.

Für die Diplomarbeit arbeitete ich viel an der Konsole (AKA prompt, MS-DOS-Eingabeaufforderung,  command line, "schwarzes Fenster"). Dabei fiel mir wieder mal auf, daß die command line bei einigen Aufgaben extrem viel effizienter ist als die grafische Oberfläche, ja, einige nützliche Dinge sind nur in der Konsole möglich – dennoch können die meisten Nutzer gar nicht damit umgehen oder haben Angst davor. Ich habe mich dafür entschieden, einiges zusammenzuschreiben. Im eigenen Interesse also kurz überfliegen, erkennen was möglich ist, und bei Bedarf Relevantes selbst ausprobieren. Weitere Infos in der Microsoft Command-line reference A-Z.

Effizient und bequem nutzbar machen

Die Konsole öffnet man so: WinTaste + R, cmd eingeben, Enter drücken. Mit exit Enter kommt man wieder raus und CLS putzt den Bildschirm. Zunächst die Einstellungen sinnvoll machen: Rechtsklick auf den Fenstertitel (blaue Leiste über dem schwarzen Bereich), EigenschaftenMit der Maus einfach einen Bereich markieren und Enter drücken, um etwas in die Zwischenablage zu legen. Rechtsklick auf das Fenster, um aus der Zwischenablage einzufügen.

Ein wichtiger Tip, der fürs Ausprobieren der Bsp nicht nötig ist, es aber bequemer macht: Dos Key, ist standardmäßig aktiv. Dessen Befehls-Verlauf erleichtert die Benutzung ungemein; hier die interessanteten Möglichkeiten – nur die fetten Sachen sind für erste Gehversuche wichtig und gelten übrigens auch in vielen Windows-Programmen (siehe auch meine Seite Shortcuts Win) (CTRL ist STRG; Ausschnitt der Dos Key-Seite von Microsoft):
Key or key combinationDescription

UP

Recalls the command you used before the one displayed (1 step into history).
DOWNRecalls the command you used after the one displayed.

LEFT

Moves the insertion point back one character.

RIGHT

Moves the insertion point forward one character.

CTRL+LEFT

Moves the insertion point back one word.

CTRL+RIGHT 

Moves the insertion point forward one word.

HOME

Moves the insertion point to the beginning of the line.

END

Moves the insertion point to the end of the line.

ESC

Clears the command from the display.

F7

Displays all commands for this program stored in memory in a pop-up box. Use the UP ARROW key and the DOWN ARROW key to select the command you want, and press ENTER to run the command. You can also note the sequential number in front of the command and use this number in conjunction with the F9 key.

ALT+F7

Deletes all commands stored in memory for the current history buffer.

F8

Displays all commands in the history buffer that start with the characters in the current command.

Grundsätzliche Regeln

help listet die wichtigsten Befehle mit ganz kurzer Erklärung, mit dem Parameter /? hinter einem Befehl (zB help /? oder more /?) gibt's detaillierte Angaben. Mit help | more wird nach jeder Seite angehalten, Enter für eine Zeile weiter, Leertaste für eine Seite weiter. Übrigens ist | die sog. Pipe, die die Bildschirm-Ausgabe (stdout / standard out) des ersten Programms (hier: help) als Tastatur-Eingabe (stdin / standard in) an das zweite Programm (hier: more) weitergibt. Natürlich kann man den stdout auch in Dateien schreiben>Dateiname.txt überschreibt die Datei jedes mal, während >>Dateiname.txt hinten anhängt. < liest aus Dateien, wird aber nur selten benötigt. * steht für "beliebige Zahl beliebiger Zeichen" und ? für "genau ein beliebiges Zeichen". Weitere grundlegende Infos im Windows Command shell overview (Pipe etc) bzw. bei Using command redirection operators.

Orientieren und bewegen

Ganz links steht das aktuelle Verzeichnis (=Ordner) und das Trennzeichen > zwischen Verzeichnis und Befehl. Sieht etwa so aus C:\> was bedeutet, daß man sich auf Laufwerk C: im Hauptverzeichnis befindet. Verzeichnisse wechseln mit cd.. eins hoch (.. ist das Eltern-Verzeichnis und cd steht für change directory [engl. für Verzeichnis]), mit cd \ nach ganz oben, mit cd d: das Laufwerk wechseln und mit cd VerzName in das Verzeichnis namens VerzName wechseln. TAB (Taste 2 Reihen unter Escape) vervollständigt Datei- und Verzeichnisnamen, also c:\ eintippen und TAB drücken erzeugt z.B. "c:\Dokumente und Einstellungen". Spart sehr viel Schreibarbeit...und geht auch unter Windows (zB bei Dialog Datei-Speichern).
Fortgeschritten: Aktuelles Verzeichnis merken mit pushd . (. ist das aktuelle Verzeichnis), dann irgendwo anders hingehen und mit popd wieder zurückkehren (geht auch mehrfach ineinander geschachtelt, ist eine First In-Last Out (FILO) Struktur).

Möglichkeiten

Mit dem bissl Information können wir folgendes machen, was mit der grafischen Oberfläche einfach gar nicht geht, zumindest nicht mit Bordmitteln (keines der Bsp wird etwas verändern, außer dort wo eine entsprechende Warnung steht)Hier kann ich natürlich nicht alle denkbaren Zwecke auflisten, sondern nur Ideen und Anregungen geben. Es ist nicht schwer, man muß einfach ein bissl tüfteln (statt PM Logik Trainer? ;-) Und: Entweder keine verändernden Befehle nutzen (sondern nur echo etc) oder in einem dafür angelegtem Testverzeichnis ausprobieren...

An die Befehlsnamen an sich erinnert man sich sehr bald, weil sie sprechend sind (was machen sort, find, copy wohl??). Auch trotz der langen Erfahrung mit der Konsole benutze ich regelmäßig die Hilfe, um die Details der Befehle nachzuschlagen. Die "komische Schreibweise" der Hilfe empfindet man nach sehr kurzer Zeit als völlig verständlich und extrem praktisch.

Created: 2006-08-09; Last modified: Fri, 2015-06-26 09:14 (CEST)

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